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Pontiac Trans Am 1973

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1973 Pontiac Trans Am

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Pontiac Trans Am 1973

1973 Pontiac Trans Am

Die Pontiac Firebirds haben mich seit meinem ersten 1973 Pontiac Firebird Esprit nie mehr losgelassen. Sicher trug auch mein Freund Richu das nötige dazu bei, als er mich das erste Mal mit seinem 1978er Pontiac Trans Am am Bahnhof in Bolligen abholte. Später, nach dem «Lehrblätz» hatte ich für ca. zwei – drei Jahre den 1972er Trans Am 455 HO und wieder etwas später, einen 1972 Pontiac Formula 455 HO. Eigentlich müsste ich mich stundenlang ohrfeigen, wenn ich lese, was ich einmal hatte und dies in schmerzlicher Vergangenheitsform schreiben muss. Nun ja, hätte ich nicht hie und da einen meiner Lieblinge gewinnbringend veräussert, hätte ich bestimmt die Sammlung nicht, die ich heute habe. Aber ja, wenn ich in den alten Fotos krame, schmerzt es mich schon ein wenig, der cameo weisse Trans Am mit dem blauen Streifen über den Wagen war halt schon eine Wucht. Und der lindengrüne Formula 455 HO mit knappen 60'000 km wäre heute auch viel mehr Wert als noch vor zwanzig Jahren. Egal. Es sind Geschichten, Erinnerungen und die kann einen niemand nehmen. Es war in Bleienbach im Jahr 2022, als ein roter 1973 Trans Am auf den Platz fuhr. Sofort eilte ich zu dem Wagen, der auf den ersten Blick einen verdammt originalen Eindruck auf mich machte. Als dann der Fahrer ausstieg, war ich leicht vor den Kopf gestossen. «Das ist doch der Buri Ueli!» freute ich mich auf die Wiederbegegnung. Ueli kenne ich schon lange, schon vor zwanzig – fünfundzwanzig Jahren bezog ich über ihn die Teile für meine Amis. In seinem Kabäuschen im oberen Stock der US-Drive Garage in Ittigen, nahm er Bestellungen entgegen und ich erinnere mich nicht, dass er einmal nicht liefern konnte.

Ich tauschte mich mit Ueli über den Trans Am aus und erfuhr, dass der Wagen einem Eisenbahner gehörte, der in Rüefnacht wohnte. Zack, ging ein Licht in mir auf! Es muss um die Jahrtausendwende sein, als ich meine Schicht bei der Bahnpolizei anfing und unmotiviert vom SBB Parkplatz Richtung Bahnhof schlenderte. Da fuhr plötzlich dieser rote 1973er Trans Am an mir vorbei, ganz gemächlich. Das Tor öffnete sich und weg war der Firebird. Ich war so perplex, dass ich es versäumte, mir das Kontrollschild zu merken. «Was um Himmelswillen macht ein siebeneinhalbliter Trans Am auf dem SBB-Parkplatz?» fragte ich mich. Den roten Trans Am habe ich nie mehr gesehen. Bis eben in Bleienbach, ungefähr 22 Jahre später. Es muss dieser Trans Am gewesen sein, da war ich mir ganz sicher. Erstens gibt es von diesen Trans Am’s aus der zweiten Serie nicht wie Sand am Meer und zweitens sah der rote von damals genau so gepflegt und original wie dieser aus. Und ja, auch der auf dem SBB-Parkplatz hatte weisse Kunstledersitze, dies konnte ich erkennen. Also hat sich der Kreis wieder geschlossen. An diesem Treffen in Bleienbach erzählte mir Ueli die Geschichte wie er zu dem Trans Am gekommen sei. Die Begeisterung für den Wagen war deutlich hörbar, die Frage, ob er zu verkaufen wäre, hatte sich bei dem Gespräch erübrigt. Ueli kam noch weitere Male mit dem Trans Am nach Bleienbach und irgendeinmal eröffnete ich ihm gegenüber, dass mir der rote Vogel sehr gut gefallen würde. Wenn er sich eines Tages von dem Trans Am trennen möchte, dürfe er sich gerne bei mir melden. Ueli ist ein aufrichtiger, sympathischer Eidgenosse, der sich solche Worte merkt. Im Jahr 2024 eröffnete mir Ueli, dass er bereit sei, sich von dem Trans Am zu trennen. Einerseits wolle er abbauen, andererseits habe er noch Projekte, die es zu erledigen gelte. Kurz darauf ging ich nach Bösingen den Trans Am besichtigen. Geld hatte ich keines und der Stall war auch voll. Aber ich musste den Wagen einfach sehen, um besser Entscheidungen treffen zu können. Diese traf ich dann auch und so verkaufte ich meinen 1949er Cadillac Coupe. Der Caddy war wie zum Laden raus, eine frame-off Restauration liessen den Luxusliner dastehen wie ein Neuwagen. Dies war der Grund, weshalb ich mich von dem Wagen trennen konnte. Er war einfach zu perfekt und passte nur schon deshalb nicht in meinen Fuhrpark. Meine Autos sind ehrlich, sie alle zeugen von den Jahren und überzeugen mit ihrer persönlichen Patina. Der Caddy brachte gutes Geld, so konnte dem Kauf des 1973er Trans Am’s nichts mehr im Weg stehen. Ende Oktober 2025 war es dann endlich so weit und der rote Feuervogel wurde in der Dunkelheit von Bösingen nach Sumiswald überführt. Ich hatte den vollen Betrag hingeblättert, ohne jemals eine Probefahrt gemacht zu haben. «Er fährt sich einwandfrei» versicherte mir Ueli und diesen Worten glaubte ich. Das Vertrauen sollte sich bezahlt machen und ich brachte dieses doofe Grinsen während der gesamten Heimfahrt nicht mehr weg. Da die Strassen nass waren, war es nicht leicht, die geballte Power des 455ers zu bändigen. Sicher stellte ich den Wagen zu Hause im Emmental in meinen Stall zu den anderen Amis. Nun sind es drei Trans Am die ich betreuen darf. Der 1973 Trans Am 455, der schwarze 1978er mit 22'000 km und Handschaltung und der 1980er Trans Am Official Pace Car.  

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